Der argentinische Gitarrist Pablo Marquez gilt heute als einer der erfolgreichsten und vielseitigsten Virtuosen seines Instruments. Der herausragende Interpret zeitgenössischer Musik, der regelmäßig mit Gruppen wie dem Ensemble Intercontemporain zusammenarbeitet, wird ebenso für seine leidenschaftlichen und ausgewogenen Versionen der historischen Meisterwerke wie auch der argentinischen traditionellen Musik geschätzt. Im Alter von 10 Jahren begann er sein Gitarrenstudium, und drei Jahre später gab er seinen ersten Auftritt mit Orchester in Salta, der Stadt im Nordwesten Argentiniens, wo er aufwuchs und seine erste Ausbildung erhielt. Anschließend studierte er in Buenos Aires bei Jorge Martinez Zarate und Eduardo Fernandez. Seine Studienzeit endete mit den einstimmigen ersten Preisen bei den internationalen Wettbewerben Villa Lobos und Radio France in Rio de Janeiro bzw. Paris. Spätere Preise bei den Wettbewerben in Genf und München bestätigten seine herausragende und seltene Kunstfertigkeit. Als kompletter Musiker studierte er Dirigieren bei Eric Sobzyck, Rodolfo Fischer und Peter Hive und folgte der Lehre des legendären Pianisten Gyorgy Sebok, der ihn am tiefsten und nachhaltigsten beeindruckte.
Seine Karriere entwickelt sich in mehr als 40 Ländern und wird in den renommiertesten Säälen (z. B. Concertgebouw in Amsterdam, Teatro Colon of Buenos Aires, Herkulessaalin München, Auditorio Reina Sofia in Madrid, National Recital Hall in Taipeh, Theatre du Chatelet and Philharmonie in Paris) sowie bei großen Festivals (z. B. Aix-en- Provence, Avignon, Ultraschall in Berlin, Musica in Strasbourg, San Sebastian. . . . ) gefeiert. Mit Musikern wie Anja Lechner, Patricia Kopatchinskaja, Dino Saluzzi, Maria Cristina Kiehr, dem Rosamunde Quartett München und Mario Caroli baute er fruchtbare Kooperationen auf. Er wird regelmäßig als Solist mit großen Orchestern und Ensembles eingeladen (z. B, Bayerischer Rundfunk München, Sinfonieorchester des WDR Koln, Orchestre Philharmonique de Radio France, Philharmonie Baden - Baden, Orchestradella Svizzera italiana, Nouvel Ensemble Moderne de Montreal, Plural Ensemble of Madrid, Orquesta Sinfonica Nacional de Colombia), unter der Leitung von Susanna Malkki, Dennis Russel Davies, Lorraine Vaillancourt, Josep Pons, Ernest Martinez Izquierdo, Christian Ehwald, Tomaz Golka, Mark Foster, Pavel Baleff, Jean-MichaelLavoie, Fabian Panisello, Manuel Gandulf, Michail Jurowski und anderen.
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Sein kontinuierliches Engagement für die zeitgenössische Musik führte zu mehreren Uraufführungen und engen Kooperationen mit den größten Komponisten unserer Zeit wie Luciano Berio, Gyorgy Kurtig und Mauricio Kagel. Pierre Boulez lud ihn ein, Berio Sequenza XI zum 70. Geburtstag des italienischen Komponisten zu spielen. Zad Moultaka, Javier Torres Maldonado, Oscar Strasnoy, Arthur Kampela, Dino Saluzzi, Felix Ibarrondo, Ramon Lazkano, Ahmed Essyad, Fuminori Tanada und Atanas Ourkouzounov schrieben unter anderem Stücke für ihn.
Seine Diskographie - ECM, Naive und Kairos a. o - enthält erste Aufnahmen von Werken von Berio (Chemins V für Gitarre & Orchester), Francesconi (A Fuoco für Gitarre & Ensemble), Moultaka (Hanbleceya für Gitarre & 15 Musiker), Ibarrondo, Maresz, Mantovani und Cassado und wurde mit dem Grand Prix du Disque der Academie Charles Cros, dem italienischen Amadeuspreis, dem RTL Classique d'Or ausgezeichnet und wurde von der Neuen Musik Zeitung in Deutschland als beste Alte Musik Aufnahme und von Readings in Australien als beste Klassik Aufnahme des Jahres konzipiert. El Cuchi bien temperado, eine ECM-Produktion, die sich der Musik von Gustavo Leguizamón widmet, fand große Resonanz in der internationalen Presse und wurde vom amerikanischen Journalisten Ted Gioia als eine der 100 besten Aufnahmen des Jahres 2015 (alle Genres) ausgezeichnet. Seine letzte Schubert Aufnahme mit AnjaLechner, Die Nacht, ist seit drei Monaten in den Top 20 der Klassik-Charts in Deutschland.
Pablo Marquez ist Professor an der Musik-Akademie Basel. Er erhielt in Buenos Airesden Konex-Preis für seine Karriere und ist seit 2006 Ehrenbürger der Stadt Salta.
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